Computergrundlagen » Software

Software

← zurück     ↑ Ebene hoch     weiter →
(Juli 2025)

Das Wort Software (wörtlich Weiche Ware) wird benutzt als Gegenteil zu Hardware, bezeichnet also alles was man nicht anfassen kann oder anders ausgedrückt: Programme.

Ohne Software ist ein Computer eine leere Hülle, die nicht zu benutzen ist. Alle Programme konkurrieren auf dem Computer um Ressourcen, also Rechenkapazität, Zugriffsmöglichkeiten auf Speicher und Geräte.

Man unterscheidet Systemsoftware, Hilfssoftware und Anwendungssoftware.

Systemsoftware

Der wichtigste Teil der Systemsoftware ist das Betriebssystem (im Englischen Operating System, abgekürzt OS). Ohne Betriebssystem ist ein Computer nicht lauffähig. Es startet alle anderen Programme, verwaltet sie und teilt ihnen Ressourcen zu. Auf einem Computer werden viele Programme “gleichzeitig” ausgeführt, obwohl das streng genommen nicht geht. Tatsächlich wird zu einer bestimmten Zeit nur ein winziger Abschnitt eines Programms ausgeführt und dann anschließend Abschnitte anderer Programme. Das sieht dann von außen so aus, als wenn alle diese Programme gleichzeitig laufen. Das Betriebssystem legt fest, welche Programme in welcher Reihenfolge zum Zuge kommen. Wie Fußballer um den Ball stehen alle Programme miteinander in Konkurrenz um die Ressourcen des Computers und das Betriebssystem ist der Schiedsrichter.

Für Computer im Hausgebrauch mit der Architektur X86 wird sehr häufig das Betriebssystem Windows der Firma Microsoft in der Version Windows 10 verwendet. Wenn man jetzt einen neuen Computer kauft, ist sehr wahrscheinlich die neue Version Windows 11 darauf installiert. Weil Windows normalerweise auf einem Computer vorinstalliert ist (Ausnahme Mac), haben es konkurrierende Betriebssysteme (wie z. B. Linux) nicht zu einer nennenswerten Verbreitung im Heimgebrauch geschafft. Das ist im Bereich der Server ganz anders. Außerdem: In vielen Haushalten werkelt ein Linux, ohne dass man das weiß, denn viele Router benutzen Linux als Betriebssystem.

Computer mit der Architektur Mac haben als Betriebssystem macOS der Firma Apple, dessen aktuelle Version macOS X ist.

Auch Smartphones haben ein Betriebssystem, nämlich iOS der Firma Apple, wenn es sich um ein iPhone handelt, oder Android der Firma Google in fast allen anderen Fällen. Google stellt Android den Smartphone-Herstellern kostenlos zur Verfügung. Die Benutzerschnittstelle zum Android wird aber von den Herstellern selbst entwickelt. Deshalb sind verschiedene Smartphone unterschiedlich zu bedienen.

Den Versuch der Firma Microsoft, mit Windows im Markt der Smartphones fußzufassen, kann man als gescheitert bezeichnen.

Anwendungssoftware

Nur mit einem Betriebssystem wäre ein Computer zwar lauffähig aber noch nicht zu benutzen, denn es fehlt noch Anwendungssoftware. Ihretwegen wird der Computer überhaupt nur betrieben. Anwendungssoftware gibt es wie Sand am Meer für jede Menge Anwendungsgebiete, z. B. Surfen im Internet, E-Mail, Büroarbeiten, Medienbearbeitung.

Hilfssoftware

Viele Arbeiten auf einem Computer sind zwar erforderlich, dienen aber nicht dem eigentlichen Zweck. Dazu gehören der Schutz vor Angriffen, die Datensicherung, die Verwaltung von Dateien und vieles mehr. Entsprechend kann man die diesen Zwecken dienenden Programme als Hilfssoftware bezeichnen

Programme – Apps – Treiber

Alle drei sind Software und werden von Programmierern hergestellt.

Der erste Hersteller eines Smartphones (Apple) hat die auf dem iPhone laufenden Programme Apps genannt. Das haben dann die anderen Hersteller übernommen. App ist die Abkürzung von Application, was auf Deutsch Anwendung bedeutet. Microsoft hat versucht, sein Betriebssystem Windows, das für PCs entwickelt wurde, mit der Version 8 im Markt der Smartphones zu platzieren. Seitdem gibt es auch im Windows Apps. Sie werden im Windows anders verwaltet als (klassische) Programme und auch anders installiert, nämlich über einen Appstore, also einen Laden im Internet.

Treiber (englisch: Driver) sind spezielle Programme, die auf die Verwaltung von Hardware und auf die Verbindung zu Hardware spezialisiert sind. Sie werden von den Herstellern zu der jeweiligen Hardware geliefert. Wenn ein Programm auf ein Hardwareteil (z. B. ein WLAN-Adapter) zugreift, so geschieht das immer über den zuständigen Treiber.

Core und Shell

Große Programme sind manchmal unterteilt in Core bzw. Kernel (deutsch: Kern) und Shell (deutsch: Muschel, Schale, Oberfläche). Der Kern verrichtet die eigentliche Arbeit, während sich die Shell wie eine Muschel um den Kern herumlegt. Die Shell ist für die Kommunikation mit dem Benutzer zuständig. Sie verwaltet alles, was der Benutzter sieht: Alle Bilder, alle Texte, alle Eingaben.

Im Windows ist der Windows Explorer die Shell. Er hat also viel mehr Aufgaben als die eines Dateimanagers. So ist z. B. die Systemsteuerung ein Teil der Shell.

Android ist ein sehr verbreitetes Betriebssystem für Smartphones, das von seinem Hersteller (Google) kostenlos zur Verfügung gestellt wird und von vielen Herstellern genutzt wird. Trotzdem ist die Bedienung der Smartphones von verschiedenen Herstellern unterschiedlich. Das liegt daran, dass die Hersteller Wert darauflegen, die Shell selbst zu entwickeln. Das ist neben der Entwicklung und Herstellung der Hardware ihre eigene Leistung. Mit der Shell sind sie für ihre Kunden sichtbar.

Ein Browser ist ein Programm, mit dem man im Internet surft. Die Rendering-Maschine kann man als den Kern eines Browsers bezeichnen. Sie ist dafür zuständig, aus den Daten, die die Website liefert, eine Anzeige auf dem Bildschirm zu machen. Ein weit verbreiteter Browser ist Google Chrome mit dem Kern Chromium. Der Hersteller Google stellt Chromium den anderen Herstellern von Browsern kostenlos zur Verfügung. Das hat dazu geführt, das Chromium in den meisten Browsern als Kern verwendet wird. Selbst der von Microsoft im Windows bereitgestellte Browser Edge hat mittlerweile Chromium als Kern.

Wie wird Software finanziert?

Die Herstellung von Software kann sehr aufwendig sein und entsprechend viel Arbeitszeit erfordern. Deshalb ist es ganz normal, wenn Firmen für die von ihnen hergestellten Programme Geld haben wollen.

Kauf oder Miete

Für solche Software erwirbt man eine Nutzungslizenz, die entweder eine einmalige oder eine regelmäßige Gebühr kostet. Viele Programme erfordern dauernde Wartung (z. B. Antivirenprogramme). Den damit verbundenen Aufwand lässt refinanziert der Hersteller mit einer jährlichen oder monatlichen Gebühr.

Freeware

(also freie Ware) kann man benutzen, ohne dafür Geld zahlen zu müssen. Abgesehen von einigen sehr löblichen Ausnahmen versuchen viele Hersteller, ihre Kosten mit Werbung zu refinanzieren. Dazu ist es gut möglich, dass er seinem Werbepartner Daten über den Nutzer (z. B. sein Verhalten) zukommen lässt. Dann zahlt man zwar für die Nutzung nicht mit seinem Geld, aber dafür mit seinen Nerven oder Daten. Statt Werbung kann es sein, dass der Hersteller um eine freiwillige Spende bittet. Man bedenke, dass man in diesem Fall nicht der Geschäftspartner des Herstellers ist.

Dazu ein Vergleich: Ein Bauer hält ein Schwein und gibt ihm Futter. Ist das Schwein der Geschäftspartner des Bauern? Nein, der Geschäftspartner des Bauern ist der Schlachthof. Das Schwein zahlt für sein Futter nicht mit Geld, sondern mit seinem Leben.

Freemium

ist ein Kunstwort aus Free (frei) und Premium. Im Bereich der Software handelt es sich dabei um Programme, die auf irgendeine Weise in ihrer Nutzung eingeschränkt sind, aber ohne eine Zahlung genutzt werden können. Die Einschränkung kann zeitlich sein (nach gewisser Zeit ist das Programm nicht mehr nutzbar) oder funktional (einige Funktionen sind nicht nutzbar). 

Beides dient dazu, den Nutzer doch zu einer Zahlung zu bewegen. Typischerweise werden dem Nutzer Funktionen angeboten, die sehr hübsch und nützlich aussehen. Wenn er die dann aufruft, kommt sofort die Frage: Wie gedenken Sie zu zahlen?

Hier zahlt der Nutzer für eine vermeintliche kostenfrei Software entweder am Ende doch oder er lässt seine Nerven strapazieren.

Open Source

Mit Sourcecode (deutsch: Quellcode) wird das bezeichnet, das der Programmierer beim Programmieren tatsächlich hinschreibt. Das wird normalerweise so nicht vom Computer verstanden, sondern muss vorher in eine für Maschinen verständliche Form umgewandelt werden.

Bei Open Source (deutsch: offene Quelle) wird sowohl der Quellcode als auch der Maschinencode veröffentlicht. Jeder kann sich das Programm herunterladen und vollkommen frei nutzen. In vielen Fällen ist es sogar erlaubt, den Quellcode zu verändern und das Ergebnis nicht nur zu nutzen, sondern auch zu veröffentlichen. Die einzige Bedingung ist dann, dass das Ergebnis wieder mitsamt der Quelle veröffentlicht wird und frei genutzt werden kann.

Die wohl bekanntesten (aber keineswegs einzigen) Open Source Produkte sind der Browser Firefox und der E-Mail-Client Thunderbird, die beide von einer Stiftung betreut werden, sowie das Betriebssystem Linux.

Opas Fazit: Kostet Software etwas?

Ja immer: Entweder Geld oder Daten oder Nerven.